Siederzug - Der ehemalige 1. Zug

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Der ehemalige 1. Zug stellt sich vor:

 

 

Die Chronik des Bürgerschützenvereins dokumentiert, dass im Jahre 1975 die festen Züge entstanden. Der Offizier, dem in den Jahren zuvor an den Schützenfesttagen einige Schützen zugeteilt waren, blieb von nun an auch nach dem Fest der Zugführer dieser Gruppe. Heinz Senk war bereits seit 1973 der Offizier, der dem 1. Zug vorstand. Mit viel Begeisterung wurde er von den Schützen bei seinen Aufgaben unterstützt und genoss nicht nur die Sympathie seiner Schützenbrüder, sondern auch ihr volles Vertrauen. Genau so war die Situation in den anderen Zügen. Die Initiatoren sahen sich darin bestätigt, den richtigen Schritt durch die Bildung von festen Zügen getan zu haben.

Im 1. Zug beriet man sich, was gemeinsam unternommen werden könnte, um ein geselliges Zugleben zu gestalten. So wurden zu dieser Zeit bereits gemeinsame Abende und ein Zugfest organisiert. Damit nicht alle Arbeit und Verantwortung auf dem Zugführer Heinz Senk lastete, kümmerten sich Schützen als Kassierer, Schriftführer und Festausschuss-Mitglieder um wichtige Belange des Zuges. Um die Kosten bei diesen Abenden so niedrig wie möglich zu halten, waren Bewirtung und auch das Kochen Aufgabe der Schützen. Damals zeigte sich, dass so mancher Schützenbruder ein wirklich guter Koch war. Auch um die Amtszeit eines Zugführers drehten sich bald einige Diskussionen. Im 1. Zug kam man zu dem Entschluss, nach 5 bis 6 Jahren einen neuen Zugführer zu wählen. Im Laufe der Jahre standen daher folgende Schützen dem 1. Zug als Zugführer vor:

Georg Knoblauch (1969)

Rolf-Dieter Grote (1970-1972)

Heinz Senk (1973-1974)

Wilhelm Knapp (1975)

Heinz Senk (1976-1978)

Dieter Fenrich (1979-1984)

Gerd Kurz (1985-1991)

Paul Remmert (1993-1997)

Antonius Bahlmann (1998-1999)

Burkhard Kuhne (2000-2008)

Carsten Schröer (2008-2016)

 

 

Jeder dieser Zugführer prägte den Zug während seiner Amtszeit und förderte den Zusammenhalt. Im Hinblick auf ein einheitliches Erscheinungsbild wurden einige Regularien eingeführt. Zuerst wurden graue Krawatten mit Schützenemblem angeschafft. Man legte sich ein Zugabzeichen zu. Ein Zugschlüssel, den man als Flaschenöffner benutzen kann, wurde von August Buschmann besorgt und war immer mitzuführen. Am Schützenfestmontag mussten ein schwarzer und ein weißer Socken sowie eine rote Fliege getragen werden. Bei Nichtbeachtung der Vorgaben war ein Beitrag für die Zugkasse fällig. Am Anfang war es so, dass Heinz Senk seine Mannschaft zum Haus Hesse-Rasche führte, um mit ihr am Montag Vormittag dort Quartier zu beziehen. Man saß bei sonnigem Wetter im Garten und pflegte die Kameradschaft. Heinz Senk versorgte die Schützen mit Getränken und einem guten Essen und bezahlte aus eigener Tasche. Später wurden Essen und Trinken aus der Zugkasse bestritten. Gleichfalls wurde festgelegt, dass jedes Jahr am Schützenfest Montag bei einem anderen Schützenbruder anzutreten sei. So lernte man im Laufe der Jahre viele Gärten und Räumlichkeiten der Schützenbrüder kennen. Einige "Marketenderinnen", die Frauen der Zugmitglieder, unterstützten die Frau des Gastgebers. Gerne nahmen die Schützen diese Einladung an und bedankten sich mit einem Blumenstrauß bei dieser. Unvergessen ist das Quartier auf Hof Haulle, wo man in der Spinnstube Zuflucht suchte, als es wie aus Kübeln regnete. An dieser Stelle sei ein Zugmitglied genannt, das alle zwei Jahre dem 1. Zug eine Unterkunft gewährte. Es handelt sich um Manfred Grossmann mit seiner Frau Christel. In ihrer Gastwirtschaft "Normandie" fanden auch viele Herrenabende des 1. Zuges statt. Dabei schätzten die Schützen die Gastfreundschaft der Familie und so manche Runde auf Kosten des Hauses. (Heute treffen sich alle Schützen des gesamten Vereins am Schützenfest Montag auf dem Schützenplatz, um dort gemeinsam das Schützenfrühstück einzunehmen)

  

 

Zu den weiteren Aktivitäten des 1. Zuges gehörte der alljährliche Herrenabend im Frühjahr, an dem die Aufgaben und Veranstaltungen des Jahres festgelegt wurden. Im Herbst fand ebenfalls ein Herrenabend statt mit einem Rückblick auf das abgelaufene Schützenjahr. Das alljährliche feierliche Zugfest mit Damen in der Südveranda der Schützenhalle stellte einen besonderen Höhepunkt des Zuglebens dar. Der Zugführer bereitete meistens Gulasch vor. Es spielte ein Alleinunterhalter und es wurde bis in den frühen Morgen gefeiert und eifrig getanzt. An diesem Abend fand auch die Vergatterung der Jungschützen statt. Die Trinkfestigkeit und das Marschieren der jungen Herren musste überprüft werden. Dabei mussten die Neumitglieder einen "üblen" Mischtrunk zu sich nehmen. In den späteren Jahren wurden Zugfeste in vornehmer Atmosphäre in eleganter Kleidung und in sehr ansprechend dekorierten Räumen durchgeführt. Auch Motto Partys fanden großen Anklang. Über viele Jahre hinweg entstanden feste Strukturen im Zugleben. Zwei Wochen vor dem Schützenfest wurden im Rahmen eines "Probeexerzierens" auf dem Schützenplatz das zackige Marschieren und der Stechschritt geprobt, gefolgt von konstruktiver Kritik und intensivem Gedankenaustausch. Feldwebel Meinhard Rinne leitete das Unternehmen und brachte der Truppe Ordnung, Disziplin und Drill näher. Der legendäre rechte Flügelmann Otto Alberti hatte einen festen Platz in der Marschordnung und bot Orientierung für die andren Kameraden. Damit niemand erschöpft nach Haus gehen musste, erfolgte auch eine anschließende Stärkung des Körpers... es wurde gegrillt.

Zu den "Pflichten" und Aufgaben der Schützen gehörten das Revierreinigen und auch diverse andere Arbeitseinsätze auf dem Schützenplatz, zu denen der Zugführer aufrief. Die Schützenbrüder folgten der Aufforderung vorbildlich. An allen Schützenfesttagen pflegte man das Feiern in gemeinschaftlicher gemütlich-geselliger Runde, in der sich alle Zugmitglieder wohl fühlten. Der 1. Zug bot allen Mitgliedern eine fast schon familiäre Heimat, nicht nur an Schützenfesttagen.                        An "runden Geburtstagen" ab 60 Jahren gratulierte der Zugführer und überreichte einen von Heinz Mettner gedrechselten und in Zusammenarbeit mit Paul Remmert hergestellten Holzteller des 1. Zuges. Garagen- oder Kellerbarfeten schweißten zusammen. Es wurden auch kleinere Ausflüge unternommen. Der 1. Zug war ein Vorbild an Zusammenhalt und Schützengeist. Das zeigt auch die große Zahl an Kommandeuren, Vorstandsmitgliedern, Offizieren und Schützenkönigen aus seinen Reihen:

Paul Remmert und Anne Sigge (1984)

Egon Brünninghaus und Elke Brünninghaus (1990)

Ludwig Sigge und Anette Kurz (1991)

Dietrich Fenrich und Karola Geißler (1996)

Gerhard Kurz und Agatha Dickten (1999)

Werner Tepper und Erika Tepper (2001)

Günter Kaul und Margot Kaul (2005)

Dr. Reinhard Dickten und Agatha Dickten (2006)

Marc Rinsche und Anke Rinsche (2015)

 

Es gab jedoch ein Problem, mit dem der 1. Zug, wie auch andere Züge, zu kämpfen hatte. Die Zugmitglieder des 1. Zuges waren fast alle im gleichen Alter und neue junge Schützen traten hauptsächlich in den Jungschützenzug ein und bildeten eigene Züge. Es wurde versäumt, rechtzeitig für Nachwuchs in den bestehenden Zügen zu sorgen. Daraus resultierte eine deutliche Überalterung. Gruppen jüngerer Schützenbrüder, die später hinzukamen, fühlten sich letztendlich nicht genügend integriert und nahmen weniger am Zugleben teil. Die Aktiven gerieten mehr und mehr zur Minderheit. Letztendlich wurde die Auflösung des 1. Zuges beschlossen. Der Herrenabend am 20.01.2017 stellte die letzte gemeinsame Veranstaltung der einst so stolzen Einheit dar, die früher mehr als 80 Mitglieder aufwies. Die noch verbleibenden Mitglieder schlossen sich anderen Zügen an oder vereinigten sich mit denen der ebenfalls aufgelösten Züge 2 und 3, die sich in der gleichen Situation befanden.                  Daraus entstand der Siederzug unter der Leitung des Zugführers Björn Cosmann.

  

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